Zwei Grundannahmen hinsichtlich des Internets sind so selbstverständlich, dass sie kaum je erwähnt werden. Die eine ist: Das Internet ist dezentral. So war von Anfang es von Anfang an konzipiert und daran hat sich während aller Entwicklungsschritte nichts grundlegend geändert. Die andere ist: Datenleitungen sind keine Einbahnstraße. Daten reisen hin und her. Daten zu verschicken ist im Internet so selbstverständlich wie Daten zu empfangen.
Autor: Harald A. Summa
Haben Kabel eine Identität? Sind Stecker politisch? Kann digitale Infrastruktur eine Geschichte erzählen und wenn ja, warum sollte sie das? Um diese Fragen soll es in diesem Beitrag gehen und um es vorwegzunehmen, natürlich haben Kabel keine Identität und sind Stecker nicht politisch. Wie sollten sie auch? Kabel und Stecker sind Werkzeuge. Sie dienen demjenigen, der sie zu nutzen weiß und erfüllen an genau der Stelle genau den Zweck, für den sie geschaffen wurden. Welcher Zweck das sein mag, spielt für ihr Funktionieren keine Rolle.
Unsere digitale Infrastruktur braucht viel Strom – hilft aber auch dabei, an anderer Stelle Ressourcen einzusparen oder besser zu nutzen. So kann die Abwärme von Rechenzentren dabei helfen, Wohnungen zu heizen. Zwei aktuelle Beispiele zeigen, wie das funktionieren kann.
Die digitale Transformation unserer Gesellschaft baut auf immer größer werdenden digitalen Infrastrukturen auf. Ein Umstand, der dabei zurecht in den Fokus rückt, ist der Energiebedarf. Auch wenn der weiter zunehmen wird, könnte die digitale Branche unterm Strich dazu beitragen, den Übergang zu einem nachhaltigeren und ressourcenschonenden Wirtschaften zu beschleunigen.
Mehr Fortschritt wagen. Das ist das Motto, unter dem die neue Bundesregierung antritt. Ein scheinbar gefälliges, ein konsensfähiges Leitbild. Fortschritt ist wie Gesundheit, Zeit oder Geld: Finden alle gut, gern mehr davon. Zumal in einem Land, dessen wichtigster Rohstoff in den Köpfen seiner Bürgerinnen und Bürger steckt.
Ist mein eigenes Unternehmen eigentlich digitalisiert? Wenn Sie mir diese Frage vor fünf Jahren gestellt hätten, wäre die Antwort ein klares „Ja“ gewesen. Schließlich ist DE-CIX mit seinen Internetknoten in Frankfurt und anderswo die Basis der Digitalisierung. Wir helfen anderen bei ihrer Digitalisierung. Wie sollte uns das gelingen, wenn wir nicht selbst Vorbild und somit selbstverständlich digitalisiert wären?
Weil Daten Daten anziehen, konzentrieren sich immer mehr Unternehmen an einigen wenigen Hotspots.
Im globalen Digitalisierungswettbewerb ist Deutschland in einer Disziplin besonders gut aufgestellt: In der Industrie 4.0. Dank dem europäischen Zukunftsprojekt Gaia-X können Unternehmen ihre Führungsrolle weiter ausbauen – vorausgesetzt, sie lassen sich auf den partnerschaftlichen Ansatz ein.
Im Wettkampf der Unternehmen zählen ähnliche Erfolgskriterien wie in der Evolution. Zwei der wichtigsten sind Spezialisierung und Kooperation. Mit Gaia-X entsteht im digitalen Ökosystem eine Grundlage, die beides fördert.
Gaia-X, das europäische Projekt mit dem Ziel einer föderierten Dateninfrastruktur mit Fokus auf Datensouveränität und Datenverfügbarkeit, ist in den vergangenen Wochen erneut mit wichtigen Schritten vorangegangen: Auf der organisatorischen Ebene standen die Vorstandswahlen im Mittelpunkt, auf der praktischen Ebene zeichnet eine Roadmap klare inhaltliche und zeitliche Ziele.