So unterstützt Gaia-X zwei wichtige Erfolgskriterien
Im Wettkampf der Unternehmen zählen ähnliche Erfolgskriterien wie in der Evolution. Zwei der wichtigsten sind Spezialisierung und Kooperation. Mit Gaia-X entsteht im digitalen Ökosystem eine Grundlage, die beides fördert.
Seit den Anfängen der Arbeitsteilung hat sich in der Geschichte der Menschheit viel getan. Einst hieß die Wahl „Jäger oder Sammler?“, heute heißt es sich entscheiden zwischen beispielsweise dem Gesundheits-, Rechts-, Finanz-, Bildungs-, Energie-, Bau- und Produktionswesen, den Bereichen Luft und Raumfahrt, Maritimes, der Agrarbranche und dem öffentlichen Sektor. Die Aufzählung ist nicht zufällig: Aus diesen Branchen kommen die Gewinnerkonsortien aus dem Gaia-X Förderprojekt. Sie werden in den kommenden Monaten zu Leuchtturmprojekten ausgebaut und werden zeigen, was in Gaia-X steckt.
So sehr sich die genannten Branchen voneinander unterscheiden, so unterschiedlich sind wiederum die vielen in ihnen tätigen Unternehmen. Die Logik des globalisierten Wettbewerbs bringt es mit sich, dass es keine zwei gleichen Unternehmen gibt: Auch wenn mehrere Anbieter denselben Markt bearbeiten, wollen sie sich doch ausreichend vom Wettbewerb abheben, um ihren künftigen Erfolg zu sichern.
Spezielle Anforderungen benötigen spezielle Lösungen
Die Spezialisierung schreitet voran. Das gilt auch für Anbieter digitaler Infrastrukturen, von deren verlässlichem Funktionieren alle Branchen abhängen. Wenn jede Branche und jedes Unternehmen spezielle Anforderungen hat, müssen auch die digitalen Lösungen speziell sein. Der Anspruch, an dem sich Gaia-X messen lässt, ist hoch.
Gaia-X ist nicht einfach nur ein weiteres Cloud-Angebot, dieses Mal mit europäischem Anstrich. Das Projekt steht für eine evolutionäre, vielleicht sogar revolutionäre Entwicklung der Art, wie Unternehmen Daten verarbeiten. Gaia-X verspricht Unternehmen, aus dem umfangreichen Angebot an Services, die mit dem Teilen von Daten zu tun haben, die jeweils zu den eigenen Erwartungen passende Infrastruktur erstellen zu können – und das transparent, souverän und effizient.
Besonders großer Wert liegt dabei auf einem Faktor, der sehr eng mit dem Thema Spezialisierung verwoben ist: Kooperation. Die Geschichte der Arbeitsteilung ist die Geschichte der Kooperation. Es heißt Arbeitsteilung, nicht Arbeitstrennung. Im Vordergrund stehen die gemeinsamen, die geteilten Ziele. Je weiter die Spezialisierung einzelner Unternehmen voranschreitet, desto wichtiger wird die Kooperation mit denjenigen Partnern, deren – digitales – Ökosystem man teilt.
Herstellerübergreifend neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln
Beispiel Automobilbranche: Um ein Auto zum Rollen zu bringen, sind tausende Spezialisten beteiligt. Im Management dieses Ökosystems liegen noch enorme Potenziale hinsichtlich Effizienz. Mit Catena-X schafft die Branche einen Use Case, wie Datenströme über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg besser gelenkt und geteilt werden können und wie daraus nicht nur Verbesserungen bestehender Services, sondern ganz neue Geschäftsmöglichkeiten entstehen können.
Catena-X ist nicht nur herstellerübergreifend, das Projekt versammelt sogar schon heute einige der größten Namen. Mit dabei sind BMW, Daimler und VW sowie unter anderen Siemens, Fraunhofer ISST, Bosch, BASF und SAP. Ihr geteiltes Ziel ist „die Vision eines durchgängigen Datenaustauschs für alle Teilnehmer der automobilen Wertschöpfungskette“ und der Glaube, dass „Innovation durch Kollaboration entsteht“.
Wer wissen will, wie sich andere Branchen dazu aufstellen, geteilte Ziele zu erreichen, kann die Gewinnerkonsortien aus dem Förderprojekt verfolgen, die hier bei der Bundesnetzagentur beschrieben werden. Wer mehr über Gaia-X erfahren will, kann sich beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie informieren. Und wer den Podcast IDG Tech Talk – mit mir, Malte Pollmann (Chief Strategy Officer und Vorstand bei UTIMACO) und Heinrich Vaske (Chefredakteur Computerwoche) – anhört, erfährt, was Anwenderunternehmen von Gaia-X erwarten dürfen.
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