Die vulnerablen Bevölkerungsgruppen zuerst zu schützen, ist bei der Impfkampagne zur Bekämpfung der Corona-Pandemie das leitende Prinzip: Diejenigen, die von einer Infektion am schwersten getroffen werden, bevorzugt zu schützen, gilt weiten Teilen der Gesellschaft als gerecht. Die Digitalisierung jedoch wartet auch während einer Pandemie auf niemanden.
Während der Corona-Krise gilt Mobilität als etwas, das es möglichst zu vermeiden gilt. Zwischenmenschliche Kontakte und Infektionsrisiken sollen damit ebenso eingeschränkt werden wie die Ausbreitung regionaler Mutanten. Klar ist, dass sich die Mehrheit der Menschen auf eine Zukunft freut, in der die aktuellen Einschränkungen bei der Mobilität aufgehoben werden. Weniger klar ist, wie diese Zukunft eigentlich aussieht.
Handelswege gehören zu den Themen, über die meist nur dann gesprochen wird, wenn sie unterbrochen werden. Das Internet als Handelsweg scheint aufgrund seiner dezentralen Organisation sicher vor Ausfällen. Wer Abhängigkeit vermeiden will, sollte dennoch in eine eigene, digitale Infrastruktur investieren.
International relevant ist Frankfurt nicht nur wegen seiner Rolle als Finanzplatz, sondern auch und wegen der vielen Rechenzentren, die Frankfurt in symbiotischer Beziehung mit dem Internetaustauschknoten DE-CIX zur Internethauptstadt Europas gemacht haben. In jüngster Zeit nutzen Finanzunternehmen verstärkt die Chancen der Digitalisierung. Bei der Nutzung einer neuartigen, digitalen Infrastruktur gehören sie sogar zu den Pionieren.
Das Internet ist dazu da, Verbindungen zu schaffen. Menschen mit Menschen, Netzwerke mit Netzwerken, Länder mit Ländern. Datenströme sollen frei fließen können. Grenzen zu überwinden – sei es mit Seekabeln, Satelliten, sei es mit technischen Protokollen oder Handelsverträgen – gehört bei uns Internetarchitekten zum alltäglichen Handwerk.
Bei der digitalen Transformation, so zwei aktuelle Studien, sind deutsche Unternehmen keine Vorreiter. Dennoch gibt es zwei gute Nachrichten. Von denen ist eine jedoch nur scheinbar gut – und die andere hat mit Corona zu tun.
Heimat ist nichts Statisches. So viel Erkenntnis steckt schon im Titel des neuen Buchs von Wolfram P. Brandes (bei dem ich die Ehre und das Vergnügen hatte, mitwirken zu dürfen). Heimat ist im Gegenteil etwas, das sich sehr schnell ändern kann. Das, weil es erst in dem Moment zu existieren beginnt, in dem sich jemand dazu bekennt, auch sehr fragil ist.
GAIA-X hat das Ziel, eine vertrauenswürdige und souveräne digitale Infrastruktur für Europa zu entwickeln. Ein digitales Ökosystem, das offen ist für neue Mitglieder unterschiedlichster Hintergründe und das von den Mitgliedern selbst weiterentwickelt und reguliert wird. Daten und Dienstleistungen sollen dank dieser Infrastruktur einfach und sicher geteilt werden können.
Offen. Robust. Zuverlässig. Vertrauenswürdig. So wünsche ich mir das Internet. Ich nehme an, die meisten Internetnutzer wünschen sich das auch. Ich nehme auch an, dass meisten derjenigen, die für das Internet verantwortlich sind, sich das ebenfalls wünschen (zumindest, was die letzten drei Attribute angeht). Aber vom Wünschen allein kommt nichts. Das gilt auch für das Internet: Wer eine gute, digitale Zukunft will, sollte schon selbst etwas dafür tun.
„Architekt des Internets“ nennt mich Inga Janović in einem gerade erschienen Porträt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es geht um die 25-jährige Geschichte von DE-CIX, eco – Verband der Internetwirtschaft und künftigen Internet-Themen wie GAIA-X.
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